What was Home..... Umapad



-Gedanken zur Herkunft unserer Villagebewohner-


Umapad-Ein Müllberg
Die private Müllhalde Umapad befindet sich in Mandaue City, Cebu und ist ein Zuhause für ca. 1500 Menschen. Die meisten von ihnen verließen ihre Heimat in der Provinz mit der Hoffnung, in der Metropolregion ein besseres Leben zu haben. Oft mussten sie jedoch feststellen, dass es in Cebu City kaum gut bezahlte Arbeit für Menschen ohne jeglichen Collegeabschluss gibt. Daher zog es viele auf die Müllhalde, wo sie im neu ankommenden Müll nach recycelbaren Materialien suchen, diese sortieren und anschließend an Händler weiterverkaufen können.
Seit 1970 wächst in Umapad nun der Müllberg und die Siedlungen um ihn herum mit jeder neuen Ladung Müll. 80% der illegalen Siedler arbeiten als Müllsammler, der Rest betreibt kleine Tante-Emma-Läden im gesamten Siedlungsgebiet.
Mit dem Leben und Arbeiten im Müll kommen ernste Gesundheitsrisiken, wie Hautinfektionen und Atemwegserkrankungen. Zudem stellen die ankommenden Mülllaster und Bagger ein großes Risiko für spielende Kinder dar.

Schulweg durch den Müll
JPIC-IDC begann 1980 mit marginalisierten Randgruppen in Umapad zu arbeiten. Zuerst besuchten Mitarbeiter das Zuhause der Menschen, führten mit ihnen Gespräche, um mehr über die Bewohner, ihre Lebensbedingungen, Probleme und Wünsche zu lernen. Daraufhin etablierte JPIC-IDC Gesellschaftsstrukturen, indem sie die Bewohner gruppierten und jede dieser Gruppen einen Leiter wählte, welche dann an Leadership-Trainings teilnahmen. Während dieses Trainings befragte JPIC-IDC die illegalen Sieder intensiv zu ihren Problemen, wie diese gelöst werden könnten und informierte über unterschiedliche Förderungsprogramme.
Zu den größten Problemen zählte Unsicherheit (aufgrund von Drogen, Glücksspiel und Prostitution), Hunger und kein Zugang zu Bildung. Auf der Basis dessen etablierte JPIC-IDC einige Jahre später eine Vorschule und ein Feeding-Center (vergleichbar mit der Tafel in Deutschland).
Die Vorschule besteht aus zwei Klassenräumen in welchen zwei Lehrerinnen Kinder im Alter von 3 und 4 Jahren unterrichten. Nach der Schule erhalten die Kinder dort ein nahrhaftes Essen, welches in der Vorschulküche frisch von Müttern zubereitet wird.
Zudem gibt es ein Feeding Programm für alle Kinder in Umapad im Alter von 1 bis 10 Jahren. Von Montag bis Freitag bringt ein Mitarbeiter von JPIC frisches Gemüse, Fleisch und Reis für die Gemeinschaft. Für einen kleinen Eigenanteil von 1 Peso (2ct) erhalten die Kinder ein frisch gekochtes Essen, das in der erst Dezember 2016 neu errichteten Feeding Area gekocht und serviert wird.
Des Weiteren verteilt JPIC-IDC Stipendien, um Kindern in Umapad eine Schulbildung zu ermöglichen. Ziel dieser Programme ist es, der nächsten Generation Zugang zu Bildung zu verschaffen, um so den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Manchen Familien wird auch ein Umzug in eines der Housing- Projekte ermöglicht.

Aufgrund von Gentrifizierung wird Mandaue City immer attraktiver für Immobilienunternehmen, welche ein Hochhaus nach dem anderen errichten.  Allerdings ist der unschöne Anblick sowie der Gestank der Müllhalde vielen Potentiellen Bewohnern dieser Hochhäuser ein Dorn im Auge. Auf Drängen der steuerzahlenden Immobilienunternehmen hat die Stadt nun den Besitzer von Umapad verklagt. Das Resultat: Die Müllhalde soll bis April 2017 komplett geschlossen werden. Jeder der sich weigert sein langjähriges und oft liebevoll zusammengestückeltes Haus zu verlassen, riskiert verhaftet zu werden. Der Besitzer der Grundstücke bietet jedem Bewohner, der sein Haus freiwillig dem Erdboden gleich macht einen Betrag von 20.000 pesos (400€). Jedoch reicht diese Summe bei weitem nicht, um sich in der Metropolregion Cebu City eine neue Existenz aufzubauen.
Häuser der Squatter
JPIC-IDC hat nicht die Kapazitäten, um jeden Bewohner der Dumpsite ein Haus in einem ihrer Housing- Projekte anzubieten. Allerdings versucht die NGO gerade einen kleinen Teil des Gebietes dem Besitzer abzukaufen um den illegalen Siedlern dort die Möglichkeit einer Bleibe zu geben und sie weiterhin am Feeding- und Stipendienprogramm teilnehmen können.

Auch der Besuch in Umapad hat uns zum Nachdenken angeregt. Wir laufen durch die Wohngebiete der Squatter, sehen ihre mühevoll zusammengezimmerten Häuser. Für viele Kinder und Erwachsene ist dies der Ort wo sie geboren sind. Hier sind sie aufgewachsen, haben Freunde und Arbeit gefunden.
Das eigene Zuhause verlassen, ja sogar selbst zerstören nur damit die neuen Mieter der Penthouse-Apartments einen schöneren Ausblick haben? Aus dieser Perspektive wirken die Immobilienunternehmen wie Schurken.

Und was passiert dann? Wo sollen die Squatter denn hin? Es gibt eine öffentliche Müllhalde fast neben der Privaten Müllhalde Umapad, auf die wohl einige ziehen werden. Das Wohn-Problem ist dadurch aber noch lange nicht gelöst. Wenn alles nach Plan läuft wird diese Müllhalde bis 2020 auch geschlossen werden.
Die Squatter haben fast gar keine finanziellen Mittel. Vor allem wenn sie jetzt durch die Schließung der Müllhalde auch noch ihr einziges Einkommen verlieren.

Ab April werden sich die Wege Vieler trennen

Ungerecht?

Die Squatter leben unrechtmäßig auf dem Land eines Anderen. Er hat die Möglichkeit durch den Verkauf gutes Geld zu machen. Wie würdest du selbst handeln?
Den kostspieligen Gerichtsprozess durchstehen und dann das Land immer noch kostenfrei für die illegalen Siedler zur Verfügung stellen?
Oder dem Druck nachgeben, um selbst noch einen guten Deal herausschlagen zu können?

Des Weiteren ist eine kaum kontrollierte und unbefestigte Müllhalde direkt am Meer eine Ursache für die großen Müllmassen in den philippinischen Gewässern.
Die Philippinen sind der weltweit drittgrößte Meeresverschmutzer in Bezug auf feste Müllsubstanzen (Plastik, Fischernetze etc). Oft wird unrechtmäßig Müll einfach ins Meer gekippt um Geld zu sparen. Obwohl ein Großteil des Mülls wie vorgeschrieben auf die nächste Müllhalde gebracht wird, gelangt er durch zu geringe Absperrungen oder Wind letztendlich doch im Meer.
Der Müll, der eigentlich in Umapad abgeliefert werden soll, wird bald zu einer anderen Müllhalde in  der Nähe umgeleitet. Vorteil an der neuen Müllhalde ist, dass dort Maßnahmen getroffen wurden (Plastikplanen gegen Grundwasserverschmutzungen, Mindestabstand zum Meer), um Umweltverschmutzung vorzubeugen.


Ein schweres aber relativ stabiles Leben für viele oder Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Wachstum für Einzelne?

Menschen mit einem Zuhause oder Umweltschutz?

Die Squatter-Thematik ist unglaublich komplex und es ist demnach schwer bis unmöglich, eine ‚einfache’ Lösung zu finden.
Viele ausländische Stiftungen und NGOs engagieren sich in solchen Gebieten. Gleichzeitig investieren Unternehmen aus denselben Ländern in die vermeintlichen Gegner.

Welche Maßnahmen sind richtig, welche Falsch?

Eine Frage, die wohl jeder für sich selbst beantworten muss.





English Version:



Umapad dumpsite is located in Mandaue City, Cebu. The 1.500 people living in the dumpsite are mostly come from various provinces in Cebu. They left their homes dreaming of a better future in the city but soon had to realize that it is almost impossible to get a job without being a college graduate. As a result, they moved to the dumpsite and started searching for recyclable materials in the garbage, sorting it and then selling it to scarp buyers.
The dumpsite is attracting people from all over Cebu since the 1970ies and growing with every garbage truck coming in. 80 % of the people living in Umapad dumpsite work as scavengers, the rest makes a living by operating small consumer stores around the dumpsite area. The people living in Umapad often face serious health risks. Due to constantly walking through garbage many have to deal with skin infections. Others suffer from respiratory infections due to poisonous smoke that originates from garbage being burnt. Children are also at risk to get hurt by the incoming garbage trucks or garbage diggers.

The local NGO JPIC-IDC started to work with the marginalized living in Umapad in 1980. In the beginning they conducted home visits in order to get to know the people, their living conditions, problems and needs. Afterwards JPIC-IDC tried to establish community structures in grouping the different families and establishing group leaders. The leaders participated in leadership training programmed in which they were educated about how to care for the community. During these programs JPIC-IDC learned more about the problems of the scavengers, worked together with them in finding solutions and focused on educating the scavengers about their possibilities to improve their life.
The main problems were lacking safety (drugs, gambling and prostitution are quite common) hunger, and no chance of education for the children which is why JPIC-IDC built a Pre-School center and established a feeding program in Umapad.
The Pre-school center has two classrooms in which two teachers educate children in the age of 3 and 4 years. After each lesson the children receive a nutritious meal consisting of vegetables, meat and rice.
Another feeding program for all children from the age 1 to 10 was established a few years later. Five days a week a worker from JPIC-IDC brings fresh meat and vegetables to the community. While paying only a small counterpart of 1 peso (2ct) the children receive a freshly cooked meal, prepared and served in the newly build feeding area.
JPIC-IDC also offers scholarship programs for children living in Umapad. The goal is to provide a good education for the next generation so they will have the chance to escape poverty.
JPIC-IDC also gives families willing to change the chance to move in to one of their housing projects.

Due to gentrification Mandaue City is becoming more interesting for real estate investors who build one sky rise, condo or mall after another. But the unpleasant sight and smell of a dumpsite is not something condo owners are looking for. Now the city government filed a law suit against the lot owner of Umapad on request of the tax paying investors. The result: Umapad dumpsite will fully close down in April 2017. The people who built their houses out of scraps they found in the garbage will have to leave the area to not risk imprisonment. The lot owner offers them 20.000 pesos (400€) if they demolish their house and leave voluntarily. But this sum is by far not enough to establish a new livelihood in Metro Cebu.
JPIC-IDC does not have the capacity to relocate all the squatters living in Umapad to one of their housing projects but is now trying to purchase a small part of the dumpsite area. The plan is to give this land to the squatters so the scholarship and feeding program can still persist.

Visiting Umapad left us with many thoughts and questions. We walk through the area of the squatters, see their laboriously built houses. For many children and adults Umapad is the place where they were born. This is the place where they were raised, made friends and found labor.
Leaving, even destroying your own home so that the new tenants of the Penthouse-Apartments will have an even more spectacular view? The real-estate businesses appear to be villains, looking at it from this point of view.

And what next? Where should the squatters go? A public dumpsite is located right next to the private dumpsite Umapad and will probably serve as a new home for a few of the squatters. But this will not be the solution for their living issue. If everything goes by plan the private dumpsite will close by 2020.
The squatters have almost no financial means, especially now as they will lose their source of income due to the closing of the dumpsite.

Unfair?

The squatters occupy the lot of someone else without having any permit to do so. The private lot owner would have the chance to make a great amount of money by selling the land. What would you do?
Fight through the expensive process and give the illegal settlers the land to continue living there afterwards?
Or follow the will of the rich and powerful in order to still get some money out of the deal?

Additionally, these poorly controlled and unsecured dumpsites close to the sea area are a great risk to the environment.
The Philippines are on ranking number three of the greatest ocean polluters when speaking of solid waste (plastic, fisher nets, …). One reason is the illegal dumping of garbage into the ocean in order to save the high dumpsite fees. But most of the garbage actually makes its way to the dumpsite - it only ends up in the sea because of poor barriers or strong winds.
Garbage that was supposed to be dumped in Umapad will now be brought to a landfill close by. There the management already applied different measurements (plastic foils to prevent groundwater pollution, minimal-distance to the sea) to protect the environment.

A hard but relatively stable life for many or justice and economic wealth for individuals?


People having a home or environmental protection?

The topic of squatter is extremely complex, making it very hard if not impossible to find an ‘easy’ solution.
Many foreign foundations and NGOs are active in these territories. At the same time companies from exactly these countries invest into the ‘opponents’.

Which actions are right, which ones are wrong?
A question everyone has to answer on his or her own






Musical-Projekt:DasVierfarbenland

Das Musical Vierfarbenland kennen wir beide bereits seit unserer Kindheit und verbinden viele schöne Erinnerungen damit – viele Abende an denen wir mit unseren Freunden oder Geschwistern die Lieder rauf und runtergesungen haben. Daher ist es für uns schnell klar, als wir uns entscheiden  ein Musical mit den Kindern von Janssenville auf die Beine zu stellen, dass es das Vierfarbenland sein muss. Die Botschaft, die so schön einfach und doch so stark über das Musical übermittelt wird, verstärkte unsere Motivation dieses Musical aufzuführen.
Beim Text-Durchgehen in den Proben
Im Vierfarbenland geht es um ein Land, welches in vier gleichgroße Teile – in vier Farben - unterteilt ist. In jedem Teil herrscht nur eine Farbe und so sind neben den Häusern, der Landschaft und den Gegenständen auch die Menschen dort nur in ihrer jeweiligen Farbe aufzufinden. Diese Strukturen werden von Aufpassern streng bewacht. Aber eines Tages will ein grünes Kind nicht grün werden, sondern lieber bunt bleiben und die anderen Länder erkunden. Am Ende erkennen alle, wie viel reicher und fröhlicher ihr Leben ist, wenn sie bunt sind und auch andere Farben (im Musical u.a. dargestellt als „anderes/neues Obst“) kennen lernen dürfen. Die Intention des Musicals, die große Bedeutung und Wichtigkeit von Offenheit, Toleranz und Integration darzustellen, ist auch für die Kinder von Janssenville von sehr großer Bedeutung, da sie Teil der zukünftigen Village- Gemeinschaft sind und zusammenhalten sollen. Denn wie es im Musical so schön formuliert ist: Gemeinsam sind wir alle stark!
Backstage beim Schminken der Kinder für die große Aufführing

Noch ein letztes Warm-Up bevor es losgeht
Komponiert und geschrieben  sind die Lieder von Tobias Rienth (www.vierfarbenland.de). Er ist auch derjenige, der sie uns auf die Philippinen schickte. Nachdem die erste CD am Zoll scheiterte, fand sie doch noch in Form von Evins Mutter ihren Weg zu uns. Wir versuchten von da an die Texte -mit einer  Rhyme-App bewaffnet- ins Englische zu übersetzen. Nachdem der Text und auch die Liedertexte standen, begannen wir zu Proben. Zunächst veranstalten wir für alle Interessierten Kinder der Klassen 4-8 ein sogenanntes „Try-Out“ in dem wir Theaterpädagogische Spiele mit ihnen spielen und ihnen ein Gefühl  dafür geben, was sie die zukünftigen Wochen erwartet. Einen Monat lang treffen wir uns mit den Kindern fast jeden Abend und üben Szene für Szene mit ihnen ein. Wenn am Anfang sich noch eher wenige Kinder für die Proben interessieren, bekommen wir nach und nach immer mehr Zulauf und manches Kind nähert sich uns schüchtern und fragt, ob es auch noch teilnehmen kann. Wir sind begeistert vom Interesse und dem Spaß der Kinder und Jugendlichen. Es ist wirklich sehr schön zu sehen wie viel Energie und Motivation sie in das Musical reinstecken und dafür sogar freiwillig ihre Lieblingssendung Encantadia (eine philippinische Fantasy-Serie) verpassen nur um noch ein paar Lieder mehr zu lernen.
Ausschnitt aus der Aufführng
Am 21.12.2016 ist dann endlich unsere Aufführung. Nach vier anstrengenden Wochen voller Proben und wenig Schlaf für uns, ist der große Tag gekommen. Unsere Bühne ist in vier Teile unterteilt – in die Vier Länder:  Rot, Grün, Gelb und Blau. Die Village hat sich versammelt und unsere Helfer stehen bereit. Wir sprechen den Kindern noch einmal Mut zu, ein kurzes Warm up und dann geht es auch schon los. Alle sind sehr konzentriert und geben ihr Bestes. Am Ende ertönt der erhoffte Applaus und wir fallen uns alle erleichtert und glücklich in die Arme. So lassen wir den wunderschönen Abend, dann noch mit gemeinsamen Essen ausklingen. Ein voller Erfolg!
Glücklich und strahlend nach unserem Erfolg

Unser Dank gilt ganz besonders Herrn Rienth, der uns die CDs sogar zweimal auf die Philippinen schickte und uns mit regem Mailaustausch unterstützte, Kuya Alberto*, der in innerhalb von einem Tag die Konstruktion für unser Bühnenbild baute, unserer Gastmutter für die laute und tatkräftige Unterstützung während der Proben und ihrer Hilfe bei der Organisation eines geeigneten Soundsystems, NAPOKALA für die Bereitstellung des Soundsystems und natürlich der Youth Group unserer Village für die unglaublich schönen Requisiten. Danken wollen wir natürlich auch den ganzen Kindern, die unsere Idee zum Leben erweckt haben, ihre gesamte Energie und Motivation reingesteckt haben und ohne die es niemals so ein schöner Erfolg gewesen wäre. 
Beim gemeinsamen Essen mit allen unseren Helfern

*Zum Schutz der Person wurde der Name geändert.

English Version:

We both know the musical Fourcolorland since our childhood and have a lot of beautiful memories connected with it- lots of evenings where we found ourselves singing the songs with our friends or siblings. That is why it was clear to us that we could not do any other than this musical with the children of Janssenville. The message of the musical that is simply packaged but still very deep reinforced our motivation to do it.

The Fourcolorland is about a country that is divided in four samesized pieces each having its own color. In every part only one color rules so that all the houses, the landscape, the things and even the people have only one color. These structures are strictly watched by guards. But one day a green child does not want to be green but colorful and discover the other parts of the country. At the end everyone realizes that their live is richer and happier when they are colorful and learn more about other colors and different colored things e.g. pictured in the musical as other fruits. The Intention of the musical is to show the importance of openness, tolerance and integration what also has an important meaning for the children of Janssenville as they will be the future community and have to stick together. Like it is said in the musical so well: Together we are all strong!

The songs are written and composed by Tobias Rienth (www.vierfarbenland.de). He is also the one who send us the CD to the Philippines. Even though the first CD did not manage to make it through the costumers duty, it still arrived through Evins mother. Equipped with a rhyme- app we started to translate the songs into English. After finishing the translation of the text and songs we began our rehearsals. First we organized “try-outs” where we played acting-based games with the children to show them what they can expect the next days.  For almost one month we practice scene by scene. At the beginning only a few children are interested in the rehearsals, but as we practice more children join and even some approache us shyly and ask if they can still participate. We are really impressed by the interest and the joy the children and youth have participating. They are so motivated and put so much effort in the musical that they even voluntary miss their favorite TV-show Encantadia (a Filipino fantasy series) just to practice some more songs.

21.12.2016, 7pm we finally have our presentation. After four tiring weeks fully packed with rehearsals and without much sleep, the grand day is finally there. Our stage is divided into four parts – the four countries: Red, Green, Yellow and Blue. The whole village came together and the helpers get into their position ready to start. One last time we do a warm up with the children and encourage them in their performance. Everyone is higly concentrated and gives his/her best. At the end we receive the applause we were hoping for. Happy and released we fall in each other’s arms and end this wonderful evening with a shared meal.

We specially thank Tobias Rienth, who sent us the CD twice to the Philippines and his support through mail, Kuya Alberto*, wo constructed our backdrop within one day, our hostmother for the loud and energetic help during our practices and for helping us organizing a soundsystem, NAPOKALA for lending us the soundsystem and of course the Youth Group of Janssenville for the incredibly good props. Our special thanks also go to all the participating children, who brought our idea to love and put all their motivation and energy into the musical. Without you it would not have been such a success!

*In order to protect the person the name was changed.

What was Home.... Mahayahay



-Gedanken zur Herkunft unserer Villagebewohner-

Mahayahay ist ein Slumgebiet in Mandaue City, Cebu. Die meisten illegalen Siedler, die in Mahayahay wohnen, kommen aus verschiedensten ländlichen Regionen von den Inseln Cebu, Negros oder Leyte. Getrieben von dem Wunsch auf gut bezahlte Arbeit und einem besseren Leben zogen sie in die Metropolregion Cebu City. Die meisten arbeiten als Kellner/innen, Verkäufer/innen, Wachpersonal oder Verkäufer/innen im naheliegenden Kaufhaus. Durch die zunehmende Standortattraktivität von Metro Cebu und Gentrifizierung nehmen Lebenshaltungs- bzw. Grundstückskosten in Mandaue City dramatisch zu, weshalb der minimale Lohn einfacherer Arbeiter oft nicht ausreicht, um ein eigenes Grundstück oder Miete zahlen zu können. Oft bleibt ihnen nur die Möglichkeit illegal Häuser auf ungenutzten Privatgrundstücken zu errichten.
Noch vor 10 Jahren zahlte man für 1 Quadratmeter Boden in Mandaue City ca. 500 PHP (10€). Heutzutage wird der gleiche Grund für ca. 10.000 PHP (200€) gehandelt. Daher verkaufen nun immer mehr Grundstücksbesitzer ihr Land an Immobilienunternehmen, welche die Häuser der illegalen Sieder beseitigen, um Einkaufszentren, Apartments oder Hotels zu errichten. Rund 550 Familien haben so im letzten Jahrzehnt ihr Zuhause verloren und mussten Zuflucht bei Verwandten oder Freunden suchen oder sogar zurück in die Provinz bzw. die Straße gehen.
Die philippinische Regierung stellt Grundstücke für die ärmere Bevölkerung bereit, verlangt für diese jedoch immer noch einen monatlichen Betrag von 3000 PHP (60€). Ein Betrag den nur die allerwenigsten zahlen können, vor allem da in diesem Betrag nur das Grundstück, jedoch kein Gebäude beinhaltet ist. Des Weiteren wird dieses Gebiet besonders oft von Hochwasser heimgesucht weshalb es als höchst unattraktiv für den Häuserbau gilt.
Eine Straße in Mahayahay

Ein selbst errichtetes Squatter Haus
Ein Mitarbeiter von JPIC erinnert sich: „Dieses Gebiet war einmal ein riesen großer Slum, keine Hochhäuser weit und breit. Jetzt, zehn Jahre später hat hier eine komplette Transformation stattgefunden. Wir gehen davon aus, dass in drei bis fünf Jahren alle illegalen Sieder vertrieben sein werden.“
In 2007 erreichte das Slumgebiet mit rund 1000 Familien (bestehend aus Mutter, Vater und durchschnittlich sieben Kindern) seine Höchstzahl.
JPIC-IDC begann die Arbeit mit der marginalisierten Bevölkerung von Mahayahay in 2005. Zuerst besuchten Mitarbeiter das Zuhause der Menschen, führten mit ihnen Gespräche um mehr über die Bewohner, ihre Lebensbedingungen, Probleme und Wünsche zu lernen. Daraufhin etablierte JPIC-IDC Gesellschaftsstrukturen indem sie die Bewohner gruppierten und jede dieser Gruppen einen Leiter wählte, welche dann an Leadership-Trainings teilnahmen. Während diesen Trainings befragte JPIC-IDC die illegalen Sieder intensiv zu ihren Problemen, wie diese gelöst werden könnten und informierte über unterschiedliche Förderungsprogramme.
Zu den größten Problemen zählten Unsicherheit (aufgrund von Drogen, Glücksspiel und Prostitution), Hunger und kein Zugang zu Bildung, weshalb JPIC-IDC einige Jahre später eine Vorschule und ein Feeding-Center (vergleichbar mit der Tafel in Deutschland) errichtete. Beide Zentren mussten jedoch Hochhäusern weichen.
Nun verteilen Mitarbeiter von JPIC-IDC fünfmal pro Woche Gemüse und Fleisch welches dann von Gruppenleitern frisch für ca. 170 Kinder im Alter von 1 bis 10 Jahren zubereitet wird. Zudem vergibt JPIC-IDC Stipendien um einigen Kindern von Mahayahay eine Schulbildung zu ermöglichen.
Ein Zuhause für Jung und Alt

Während unseren Besuchen in Mahayahay wurde uns in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Es ist eben nicht jeder Mensch der auf der Straße lebt arbeitslos. Viele arbeiten sieben Tage die Woche, um zumindest für Essen sorgen zu können.

Der Wachmann in der Mall der Tag für Tag 12 Stunden lang die Prada Taschen, H&M Rucksäcke sowie Nike Turnbeutel auf Waffen durchsucht kehrt oftmals nach seinem Arbeitstag in einen Slum zurück.
Die Kellnerin, die auf der Roof Top Bar Mai Thais und Cosmopolitans an Leute der High Society verteilt, überhört jeden herablassenden Kommentar mit einem Lächeln um doch noch Trinkgeld zu bekommen, welches in die Bildung ihrer Geschwister investiert wird.
Zwar gibt es auf den Philippinen einen gesetzlich festgeschriebenen Mindestlohn, jedoch wird dieser fast immer geschickt umgangen und die Kontrolle ist sehr sporadisch.
Es ist schwer zu begreifen, dass Menschen die tagein tagaus schuften am Straßenrand leben und zwei Blöcke weiter Top-Manager die nächtlich funkelnde Stadt bei Jazz Musik und Tintenfisch genießen. Per Knopfdruck wird die eigene Limousine angefordert welche einen dann zurück in die Villa mit sieben Schlafzimmern bringt. Nur den abgedunkelten Scheiben zu dank streifen die Blicke der Insassen nicht die der auf der Straße spielenden Kinder.

„Ach ja... die Probleme der ‚dritten Welt’. Einfach schrecklich. Da bin ich froh in Deutschland zu wohnen. Mit so Problemen sind wir ja glücklicherweise nicht konfrontiert“

Ist das so?

Was ist mit der Mutter, die jeden morgen um 5 Uhr von der Arbeit nach Hause eilt, eilig ihre Putzuniform gegen T-Shirt und Hose wechselt um dann ohne Sekunde Schlaf schnell ihre kleinen Maus zur Schule zu bringen?

Was ist mit dem Vater der in drei verschiedenen Jobs tätig ist, um der Tochter eben diese paar Bücher zu kaufen, für die das Bafög dann doch nicht reicht?

In Deutschland haben wir ein Sozialsystem, das viele Folgen des geringen Lohns abfedert aber ist der Kern dieser Probleme nicht der gleiche?
Wir wollen hier nicht die Lebenssituationen der Menschen auf den Philippinen und in Deutschland gleichsetzten. Dennoch finden wir, dass man sich auch öfter mal Gedanken über die Probleme im eigenen Land machen sollte, bevor immer nur das Leid südlich von uns beklagt wird.
Auf die Thematik dieses Texts bezogen: Armt und Ungerechtigkeit gibt es sowohl auf den Philippinen, als auch in Deutschland. Man muss nur mal genauer hinsehen.







English version: 


Mahayahay is a squatter area located in Madaue City, Cebu. The people living in Mahayahay mostly come from various Provinces in Cebu, Negros or Leyte and moved to Cebu hoping to make a better living then in the rural areas. The majority works as waitresses, vendors, security guards or in the closest department store. But because of the economic rising of Metro Cebu and gentrification of Mandaue city living cost nowadays are increasing tremendously and the loan is often not enough to own a lot or pay monthly rent. As a result, they illegally build their houses on private owned property. 
10 years ago one square kilometer costed about 500 pesos (10€). Nowadays one square kilometer is sometimes sold for 10.000 pesos (200€). As a result, the property owners start to sell their land to real estate businesses which demolish the houses of the people in Mahayahay and built one sky rise, condo or mall after another. About 550 families already lost their home and had to seek shelter at the houses of family, friends, live on the streets or move back into the province.
The government provides a space that is supposed to give the poor a place to build their new homes. But only a few can pay the monthly rent of 3.000 pesos (60€) per month (this amount is only for the lot, the people still have to build their houses by themselves. The provided area is also prone for floods making it even less attractive for building a home.

A worker of the local NGO JPIC-IDC recalls: “This area used to be full of squatters, no high buildings anywhere. Now, 10 years later the area went through a full transformation. Pretty sure that in 3 to 5 years from now there won’t be any squatters left”.
This squatter area was at its height in 2007 when about 1000 families (the average consisting of mother, father and 7 children) called Mahayahay in Mandaue city their home.
JPIC-IDC started to work with the marginalized living in Mandaue City in 2005. In the beginning they conducted home visits in order to get to know the people, their living conditions, problems and needs. Afterwards JPIC-IDC tried to establish community structures in grouping the different families and establishing group leaders. The leaders participated in leadership training programmed in which they were educated about how to care for the community. During these programs JPIC-IDC learned more about the problems of squatters, worked together with them in finding solutions and focused on educating the squatters about their possibilities.
The main problems were lacking safety (drugs, gambling and prostitution are quite common) hunger, and no chance of education for the children which is why JPIC-IDC built a Pre-School center and established a feeding program in the area of Mahayahay. Both centers were demolished during the process of gentrification.
JPIC-IDC still conducts feedings 5 days a week but can now only provide food for around 170 children from the age 1 to 10 years. Minor scholarship programs for children at any age still continue.

JPIC-IDC gives families willing to transform their lives the chance of moving into one of their housing projects.

We learned a lot during our visits in Mahayahay. One thing being that not everyone who lives on the street is unemployed. Many even week 7 days a week in order to afford their daily needs.
The security guard in the mall who is checking Prada bags, H&M backpacks and Nike Totes day in day out, 12 hours a day, will return to the slum after work.
The waitress who is serving Mai Thais and Cosmopolitan in a high class rooftop bar overhears the condescending comment to still get that extra tip needed for her sisters school uniform.
The Philippines have a law on minimal wage but most of the time it is simply ignored and enforcement is seldom checked. It is hard to grasp that people who work day in and day out have to live in squatter areas while two blocks further Top Manager dine to jazz music and squid. The private limousine is ordered by a smartphone app and it will bring the owner safely back to the seven bedroom villa. Only the darkened windows prevent the passengers from seeing the children playing on the streets.

“Oh well… the problems of the third world counties. Just awful. I am just a lucky human to be born in Germany. We don’t know these kind of problems here.”

Oh Really?

What about the mother who rushes home from work at 5am, quickly changing her cleaning uniform to t-shirt and jeans in order to get her little girl to school in time?

What about the father who has three jobs in order to buy his daughter these few books that the governmental sponsoring program does not cover?

We have a social system in Germany that absorb the consequences of low wages but isn’t the origin of the problem the same?
We don’t want to directly compare the living conditions of the people in the Philippines with the people in Germany. But we think that it is important to also look into the problems of your own country instead of just pitying the people living south from our borders.
Referring to this text: Poverty and Injustice exists in the Philippines as well as in Germany. You just have to take your time and look a little closer.